Der starke Mitgliederrückgang bei der katholischen und der reformierten Kirche lässt sich auf unterschiedliche Ursachen zurückführen und wurde in einer Reihe von Studien von unterschiedlichen Instituten analysiert. Häufig genannte Ursachen waren, dass die Person die Kirche unglaubwürdig findet, dass die Person der Kirche gleichgültig gegenübersteht oder dass die Person die Religion nicht als Teil ihres Lebens versteht. Für viele gab auch die Kirchensteuer, welche von Mitgliedern der katholischen und der reformierten Kirche erhoben wird, den Ausschlag zum Austritt. Ehemalige Mitglieder der katholischen Kirche gaben weiter einen Wertekonflikt mit der Kirchenmoral, insbesondere zum Thema Sex, als Ursache für den Austritt an. Hinzu kommen die Skandale der katholischen Kirche, welche diese für viele Personen ebenfalls in ein schlechtes Licht rückt.
Der starke Zuwachs der orthodoxen Kirchen lässt sich auf zwei Ursachen zurückführen. Zum einen führte die Zuwanderung von Gläubigen zu einem Anstieg der Mitgliederzahlen, zum anderen wurden die Mitglieder der orthodoxen Kirchen in der Vergangenheit oft zur römisch-katholischen Kirche gezählt. Die Zuwanderung kam dabei aus unterschiedlichen Quellen. Direkt nach dem Zweiten Weltkrieg kehrten viele deutsche Aussiedler nach Deutschland zurück und viele von ihnen hatten die Religion des Gastlandes angenommen. Später kamen Gastarbeiter aus Griechenland hinzu, welche der griechischen orthodoxen Kirche angehörten und in der jüngeren Zeit Flüchtlinge und andere Einwanderer aus dem ehemaligen Jugoslawien, welche der serbisch orthodoxen Kirche angehören, sowie zahlreiche Migranten aus Rumänien, welche der rumänisch orthodoxen Kirche angehören.
Die Anstiege der Mitgliederzahlen beim Islam, dem Buddhismus, dem Hinduismus, dem Sikhismus und dem Bahaitum sind in erster Linie durch die Migration zu erklären.
Freikirchen, sowohl christliche als auch anderen Religionen zugehörige, zeigen meist stark schwankende Mitgliederzahlen. Es ist in dieser Kategorie auch nicht unüblich, dass die Kirchen nach einigen Jahren wieder komplett aus der Statistik verschwinden. Eine Ausnahme stellt die Neuapostolische Kirche dar, welche mit rund 350000 Mitgliedern eine relativ stabile Basis hat.